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Pilz-Glossar

A

Absidia spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: weltweit im Boden, auf Getreide, Gemüse, Obst, Kompost; kann Allergien hervorrufen; Mucoinfektion in der Lunge, Nasennebenhölen, ZNS, Auge, Haut

Acremonium spp.

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Tapete, Holz, im Boden, Kunststoffe; kann Allergien hervorrufen; produziert das Toxin Trichothecene; kann allergische Alveolitis auslösen, Infektionen an cornea und Nägeln

Alternaria spp.

Feuchteanspruch mittel-hoch; Vorkommen: Teppichböden, Textilien, Fensterrahmen; im Außenbereich in Erde und Pflanzen; die Sporen können sich in Nase, Mund und obere Atemwege anlagern und somit zu Atembeschwerden führen

Aspergillus flavus

Feuchteanspruch mittel; Vorkommen: in wassergeschädigten Teppichböden, in Nahrungsmitteln wie Erdnüsse, Kaffee, Getreide, Gewürze und Trockenfrüchte; Sporen werden leicht luftgetragen; kann Mykotoxine der Gruppe Aflatoxine bilden; kann Allergien hervorrufen, wirkt in den Atemwegsbereichen; es kann zu Asthma und allergischer Aspergillose kommen; Nasennebenhöhlen-Aspergillom

Aspergillus fumigatus

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Hausstaub, Kompost, Müll, Silage, bestes Wachstum bei 35°C; Sporen werden leicht luftgetragen; bildet schädliche Stoffwechselprodukte und ein Toxin; Hauptursache für invasive Aspergillose, des weiteren Nasennebenhöhlen- Probleme, Sinusitis, Infektion von Gefäßen, Leber, Herz, Augen, ZNS, Haut; immungeschwächte Personen sind besonders anfällig

Aspergillus niger

Feuchteanspruch mittel-hoch; Vorkommen: Lebensmittel, getrocknete Früchte, Gewürze, Erde, Textilien; Sporen werden leicht luftgetragen; hat einen muffigen Geruch; bildet das Toxin Ochratoxin A; Aspergillose in Lunge und Nasennebenhöhlen; kann Haut- und Atemwegsinfektionen auslösen; immungeschwächte Personen sind besonders anfällig

Aspergillus penicilloides

Feuchteanspruch gering; Indikator für geringe Feuchteschäden; Vorkommen: Tapete, Papier (Cellulose), Holzmöbel, Hausstaub; Sporen werden leicht luftgetragen; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

Aspergillus restrictus

Feuchteanspruch gering; Indikator für geringe Feuchteschäden; Vorkommen: Tapete, Papier (Cellulose), Holzmöbel; häufig im Hausstaub nach einem Wasserschaden nachzuweisen; Sporen werden leicht luftgetragen; nur selten kranheitserregend

Aspergillus spp.

Zu der Gattung Aspergillus gehören viele Arten. Die Pilze kommen sehr häufig in der Innenluft von Wohnungen, Industrie- und Lagerräumen vor. Aspergillus spp. bedeutet, dass mehrere Aspergillusarten, die nicht näher bestimmt sind, in der Probe gefunden wurden

Aspergillus terreus

Feuchteanspruch gering; Vorkommen: Lebensmittel, warme Erde, Getreide, Kompost, Innenraum; Sporen werden leicht luftgetragen; kann Toxine Patulin und Citrinin bilden, die möglicherweise mit Krankheiten in Mensch und Tier in Verbindung stehen; sehr selten Aspergillose in der Lunge

Aspergillus versicolor

Feuchteanspruch gering-mittel; Indikator für Feuchteschäden im nahen Umkreis; Vorkommen: Putz, Tapete, Holz; Sporen werden leicht luftgetragen; kann Mykotoxine bilden, die Magen-, Darmstörungen auslösen können; kann das Mykotoxin Terigmatocystin bilden (karzinogene Potenz, Schäden an Leber und Niere); an Aspergillose beteiligt

Aureobasidium pullulans

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Badezimmer, Silikonabdichtungen, Fensterrahmen, Erde, Pflanzen; bildet eine Vielzahl von Sporen, welche, wenn sie luftgetragen werden und in größeren Mengen vorkommen, Lungenbeschwerden verursachen können

B

Botrytis spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Früchte, Gemüse, Erde; Abbau von Cellulose und Kohlenwasserstoffe; im Verdacht Allergien auszulösen

C

Chaetomium spp.

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Tapete, Papier (Cellulose), Holz, Dämmungsmaterialien, feuchtes Stroh, Stallmist, Silage; muffiger Geruch; im Verdacht Allergien auszulösen

Cladosporium spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Innenraum-Materialien, Textilien, Luft, Erde, Pflanzen, Außenluft, Lebensmittel; ein Allergen, auf das viele Menschen mit Atemwegsreaktionen ähnlich einer Graspollen-Allergie reagieren

D

Doratomyces spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Holzspanplatten; Sporen werden leicht luftgetragen; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

E

Eurotium spp.

Feuchteanspruch gering; Vorkommen: Tapete, Leder; Sporen werden leicht luftgetragen; kann Toxine (Ochratoxin A) und andere Stoffwechselprodukte bilden; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

F

Fusarium spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Pflanzen, Erde, feuchtigkeitsgeschädigte Materialien; kann Toxine bilden u.a. Trichothecen; hat Einfluß auf Kreislauf, Haut und Nerven; Fusariose; im Verdacht Allergien auszulösen

G

Geotrichum spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Getreide, Früchte, Erde, Wasser, Papier, Textilien, in der menschlichen Flora; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

H

Hefen

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden

M

Monilia spp.

Vorkommen: Baumfrüchte, roter Brotschimmel; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

Mucor spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Tapeten, Anstrichfarbe, Leder, Jute, Erde, Früchte und Fruchtsäfte; Verrotter/Zersetzer von organischem Material; Allergieauslöser im Bereich Haut und Bronchien; Infektionen von Nasennebenhöhlen, Lunge, ZNS, Augen

Myzel (mikroskopisch)

Wenn Schimmelsporen von genügend Feuchtigkeit umgeben sind keimen diese aus und bilden verzweigte, fadenförmige Zellen (Hyphen), welche unterteilt sein können. Die Gesamtheit aller Hyphen wird als Myzel bezeichnet. Sporen können durch Luftbewegung von einer Quelle zu anderen Flächen getragen werden. Da Myzel meist zu schwer ist um durch die Luft getragen zu werden, ist der Nachweis von Myzel ein Indikator für Schimmelpilzwachstum an der Probenahmestelle.

P

Paecilomyces spp.

Feuchteanspruch mittel; Vorkommen: Erde, Staub, selten in der Luft; Sporen werden leicht luftgetragen; P. variotii kann Paecilomykose auslösen; im Verdacht als Allergieauslöser; manche Arten stehen in Verdacht Lungenentzündung auszulösen

Penicillium spp.

Feuchteanspruch mittel-hoch; Vorkommen: diverse Materialien (Teppich, Tapete, Farbe, zellulosehaltige Materialien); Sporen werden leicht luftgetragen; steht im Verdacht Allergien auszulösen; Ekzeme, Asthma, Rhinitis

Phialophora spp.

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: in feuchter Umgebung wie Badezimmer; er verträgt viel Nässe, wodurch er die Konkurrenz anderer fäulniserregender Pilze überleben kann; das Vorhandensein dieses Pilzes in Innenräumen deutet auf einen früheren oder noch vorhandenen Feuchtigkeitsschaden hin; kann Phaeohyphomycose hervorrufen

Phoma spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Tapete, Farbe, Gummi; gewöhnliches Innenluft-Allergen, kann Phaeohyphomycose hervorrufen

R

Rhizopus spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: Hausstaub, Zersetzer von organischem Material; Infektionen von Nasennebenhöhlen, Lunge, ZNS, Augen und Haut; kann schwere sekundäre Mykosen hervorrufen, insbesondere bei Zuckerkranken

S

Scopulariopsis spp.

Feuchteanspruch mittel-hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Putz, Estrich, Baumaterialien allg., Hausstaub; kann schwache Allergien auslösen, keine weitere Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

Sporothrix schenckii

Vorkommen: vorwiegend auf Pflanzen verschiedener Art, an Dornen, Stacheln, Stengeln und Knollen, auch an Stroh und Heu; weltweit verbreitet; im Sommer und Herbst häufiger auch in der Außenluft; Sporothrix ist nicht leicht als Erreger aus den Krankheitserscheinungen des Menschen zu isolieren

Stachybotrys chartarum

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Tapete, Gipskarton, Material mit hohem Zelluloseanteil; eine inhalative Belastung mit diesen Pilz-Toxinen (Saratoxin G, H-Trichothecenmykotoxin) führte nach Johanning in einem Bürogebäude mit Feuchteschaden zu einer Sick building-Symptomatik mit Konjunktivitis, Dermatitis, Rhinitis und Grippesymptomatik. Kopfschmerzen, Müdigkeit werden auch geschildert; Hautkontakte mit Stachybotrys chartarum-befallenen Blumentöpfen aus Altpapier führten nach Dill et alii zu einer Dermatitis; die abgestorbenen Sporen bleiben weiterhin toxisch und allergen; Sporenmengen von 10³ bis 104 reichen offenbar schon aus für eine Dosis-Wirkungsbeziehung (Tilkes et alii 1999)

Steriles Myzel

Um die Art eines Pilzes bestimmen zu können, müssen Sporen/Konidien und manchmal auch Fruchtkörper vorhanden sein. Ist bei der Analyse nur Myzel nachweisbar, kann der Pilz nicht identifiziert werden. Der Befund wird als „Steriles Myzel“ angegeben.

T

Trichoderma spp.

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Holz, Tapeten, zellulosehaltige Materialien; kann allergieauslösend wirken, produziert toxische Stoffwechselprodukte

Trichotecium roseum

Feuchteanspruch hoch; Rotte-/Zersetzer-Organismus in der Natur (Erde, Getreide); kann das Trichothecin-Toxin bilden, was auf Personen einwirken kann und Krankheit hervorruft; kann auch allergieauslösend wirken

Tritirachium (Engyodontium) album

Feuchteanspruch hoch; Indikator für Feuchteschäden; Vorkommen: Putz, Estrich; kann allergieauslösend wirken

U

Ulocladium spp.

Feuchteanspruch hoch; Vorkommen: zellulosehaltiges Material, Textilien; keine Info bzgl. Gesundheitsbelastungen

V

Verticillium spp.

Feuchteanspruch hoch; kann selten Augeninfektionen hervorrufen

W

Wallemia sebi

Feuchteanspruch gering; Vorkommen: Putz, Textilien, Nahrungsmittel; bildet das Toxin Walleminol